SORRY, ABA...
- Leni – Lena Janik
- 11. Mai
- 3 Min. Lesezeit
– #1 ...wir alle sind verantwortlich für die Qualität unserer Freundschaften.

Fühlst du dich auch manchmal einsam? Oder sogar häufig?
Damit bist du nicht allein! Laut des Einsamkeitsreports der Techniker Krankenkasse fühlen sich 60% der Befragten manchmal einsam. Sogar die Bundesregierung hat es sich nach Covid zur Aufgabe gemacht, Einsamkeit verstärkt entgegenzuwirken und Maßnahmen zu ergreifen, die Verbindung stärken soll.
Auch sollte man meinen, durch digitale Lösungen wäre es heute einfacher denn je, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen, Kontakte zu knüpfen und Freund:innen zu finden. Doch irgendwie scheint genau das Gegenteil der Fall zu sein: Immer mehr Menschen fühlen einen Druck, wenn sie Soziale Medien nutzen.
"Früher war alles besser..."
Vorgestern saß ich beim Ü50 Speed Friending in einer Runde ganz toller Frauen*, in der wir über Einsamkeit, Freundschaft, Verbundenheit und Verbindlichkeit gesprochen haben. Eine Teilnehmerin erzählte, wie sie für ein Fest auf ein kleines Dorf in der Nähe gefahren war und hier zum ersten Mal wieder etwas gespürt hatte, was sie schon lange vermisse:
"Von allen Ecken strömten die Leute heran. Jede:r brachte was zu Essen mit, man wurde herzlich empfangen und direkt mit eingebunden."
Daraufhin haben wir uns die Frage gestellt, was sich so gravierend verändert haben muss, dass wir in den "Groß"-Städten verlernt haben, wie wahre Community funktioniert und warum wir uns kaum noch als Gemeinschaft verstehen.
Meine 2 Cents dazu:
Ich glaube, Verbindlichkeit – beziehungsweise das Fehlen dieser – ist in Städten ein riesiges Problem. Das Leben ist schnell, oftmals überfordernd, es gibt eine unglaublich riesige Auswahl und alles ist anonym (oder kann es sein). Das verleitet einen schnell dazu, Treffen spontan abzusagen oder sich gar nicht erst fest dafür zu commiten, auf die nächste, bessere Gelegenheit zu warten und den Weg des geringsten Widerstands zu gehen.
Was ich damit konkret meine?
Wir alle müssen anfangen, wieder pro-aktiver und verbindlicher zu werden!
Denn: SORRY, ABA...
Wenn du nur zu Hause rumsitzt, wird sich nichts ändern.
Wenn du deinen Freund:innen immer auf den letzten Drücker absagst, wird sich nichts ändern.
Wenn du nicht bereit bist, 18€ für ein Speed-Friending in die Hand zu nehmen und dir dafür lieber das nächste Shirt bei H&M kaufst, wird sich nichts ändern.
Wenn du nach einem Event nicht auch mal pro-aktiv auf eine andere Teilnehmerin zugehst und sie nach einem Coffeedate fragst, wird sich nichts ändern.
Wenn du auf Bumble BFF deine Matches ständig ghostest, wird sich nichts ändern.
Wenn du dich um deine Freundschaften nicht kümmerst, wird sich nichts ändern!
...
Ich könnte ewig so weitermachen. Und ich weiß, das tut jetzt vielleicht weh. Vielleicht bist du jetzt sauer auf mich und denkst dir: "Ey, was labert die! Ich kann doch nichts dafür, dass meine Freundschaften sind wie sie sind und ich niemanden kennenlerne."
I get it! So ging es mir bis vor Kurzem auch noch. Doch da habe ich verstanden: Ich bin es nicht Schuld, dass meine Freundschaften sind wie sie sind, aber ich habe eine Verantwortung, sie pro-aktiv zu gestalten. Und das gibt mir die Power und den Schlüssel, mich nicht als ohnmächtige Zuschauerin meines Lebens zu begreifen, sondern dass ich die Gestalterin dessen bin.
💜 Du kannst entscheiden, wer Teil deines Lebens sein darf!
💜 Du hast es in der Hand, was für Menschen du in deinem Leben hast!
💜 Du darfst deine Zeit & Energie in Menschen investieren, die wirklich zu dir passen und dich glücklich machen. Nicht nur partnerschaftlich!
Manchmal braucht man es, dass jemand den Finger in die Wunder legt, damit man etwas verändert. Lass diesen kleinen Artikel der erste kleine Schupser in eine neue Richtung sein. Der Ripple-Effekt erledigt das Übrige. Denn eine kleine Veränderung kann einen ganzen Ozean bewegen!
Dazu kann ich dir von Herzen den Film "Das erstaunliche Leben des Walter Mitty" empfehlen. Hier geht es genau darum: Wie eine kleine Veränderung und eine große Portion Mut zu einem völlig neuen Leben führen können. Dieser Film bewegt und inspiriert mich jedes Mal so sehr, also schau unbedingt mal rein:
Jetzt bleibt mir für jetzt erstmal nur zu sagen: Ich bin stolz auf dich. Es kostet großen Mut, sich einzugestehen, dass man selbst etwas ändern muss, damit sich was ändert. Und ich freue mich, dass wir den Weg gemeinsam gehen!
In "SORRY, ABA..." sprechen wir ab sofort genau darüber – über unbequeme Wahrheiten, die uns zu Wachstum verhelfen können. Ich halte dir und besonders auch mir selbst den Spiegel vor. Für mehr Verbundenheit und weniger Einsamkeit.
Im nächsten Artikel geht es darum, wie wir uns einen Plan machen, wen wir überhaupt in unserem Leben haben wollen. Stay tuned!
Fühl dich gedrückt, deine Leni
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